Was bedeutet "Nachhaltiger Städtebau"? Das moderne Projekt im Spannungsfeld von Beschleunigung und Polykrise
Samstag, 13. Mai 11:15 - 12:45 Hörsaal 10
Unsere Siedlungsstrukturen sind im Bezug auf ihre Nachhaltigkeit hochgradig problematisch. Dies hat maßgeblich mit der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklung der "Großen Beschleunigung" seit Mitte des 20. Jahrhunderts zu tun. Als "Komplizen" dieser Entwicklung müssen Architektur und Städtebau ihren gesamten Wissenskanon hinterfragen - in Frage steht nicht weniger als das gesamte "moderne Projekt", auf dem die Disziplinen ihr Selbstverständnis bislang aufgebaut haben. Zugleich muss aber in kürzester Zeit ein Stadtumbau passieren, der die Anpassung an den Klimawandel und einen sinnvollen Umbau hin zu weniger Ressourcenverbrauch kombiniert. Der Vortrag wird dieses Spannungsfeld beleuchten und dabei insbesondere auf die zeitliche Komponenten der betrachteten Phänomene eingehen.
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Prof. Dr. Benedikt Boucsein
Architekt und StadtplanerProf. Dr. Benedikt Boucsein studierte von 1999 bis 2005 Architektur an der RWTH Aachen und der ETH Zürich und promovierte von 2005 bis 2008 am Institut für Geschichte und Theorie der ETH zur „Grauen Architektur“ der Nachkriegszeit. An der ETH forschte und lehrte er sodann von 2007 bis 2017 bei Felix Claus und Kees Christiaanse. Prof. Dr. Boucsein ist Mitbegründer des Büros BHSF Architektur in Zürich mit Zweigstelle in München und war von 2005 bis 2018 Gründer und Mitherausgeber der Zeitschrift Camenzind. Seit 2018 ist er Professor für Urban Design an der TU München mit Forschungsschwerpunkt unter anderem zu nachhaltigen urbanen Lebensweisen. Prof. Dr. Benedikt Boucsein ist zudem Mitglied in der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, des Parity Board der Fakultät Architektur sowie der Task Force Nachhaltigkeit der TU München, außerdem Stadtplaner und Architekt bei der Bayerischen Architektenkammer.
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